Zucker? Lieber vorsichtig sein!

In unserem letzten Blogbeitrag ging es um das Thema „Clean Eating“ und wir haben gelernt, dass bei dieser Ernährungsform bewusst darauf geachtet wird auf Zusatzstoffe, wie Konservierungs- und Farbstoffe oder Geschmacksverstärker, zu verzichten. Zu diesen Zusatzstoffen gehörte aber auch Zucker.


Ja, Zucker. Denn diese Zutat hat es in Bezug auf unsere Gesundheit ganz schön in sich.

Und aus genau diesem Grund schauen wir uns an, welche gesundheitlichen Schäden vermieden werden können, indem man auf Zucker verzichtet.


Das hört sich schwer für dich an? Damit liegst du definitiv nicht falsch. Denn wer isst nicht gerne eine halbe Tafel Schokolade nach einem langen Arbeitstag vor dem Fernseher? Trinkt eine kühle Cola als willkommene Erfrischung im Sommer? Oder nimmt sich ein paar Süßgebäcke beim Bäcker für Kaffee und Kuchen mit?

Zucker ist fast überall in unserem Alltag vorhanden und ein fester Bestandteil unserer Ernährung, da er sogar in Lebensmitteln vorkommt, die auf den ersten Blick gar nicht so wirken. Dass dieser auch nicht wirklich gut für uns ist, scheint uns sogar regelrecht egal zu sein.


Doch warum ist das so? 

Dass wir zuallererst zu etwas Zuckerhaltigem greifen, um unsere Stimmung zu verbessern, wenn etwas mal wieder nicht so läuft wie geplant, sollte jedem bekannt vorkommen. Auf die erwünschte Wirkung ist schließlich immer Verlass. Man fühlt sich wohler, ist nicht mehr so gestresst und miesepetrig. Allerdings kommt nach einem kurzen vorübergehenden Hoch schnell wieder die Ernüchterung, man ist genauso miesepetrig wie davor und fühlt sich jetzt vielleicht noch zusätzlich schlecht, weil man etwas Süßes gegessen hat. Trotzdem befinden wir uns immer wieder aufs Neue in diesem Kreislauf.


Das ist auch nicht verwunderlich, denn Zucker setzt in unserem Gehirn Dopamin und Serotonin frei. Man könnte die zwei auch unsere Wohlfühlhormone nennen, die uns ein Gefühl von Belohnung vermitteln. Das heißt, je mehr Zucker, desto wohler werdet ihr euch fühlen, desto eher greift man immer wieder nach einem süßen Snack. Denn schließlich belohnt ihr euch immer wieder selbst. Und dann ist es auch egal, ob dieses Hoch nur von kurzer Dauer ist, denn wer sagt schon nein zu einer Belohnung?!

Wenn es dieses wohlige Gefühl auslöst, wieso sollte man dann darauf verzichten?


Einfach: weil er schlichtweg ungesund ist. Tatsächlich wird ein Zuckerverzicht häufig mit einem Drogenentzug verglichen. Natürlich sind das zwei Dinge, die doch etwas anders voneinander sind, jedoch ruft ein Verzicht auf Zucker einige körperliche Symptome hervor, die zeigen, wie sehr unser Körper damit zu schaffen hat, dass er diese Zutat nicht mehr bekommt. Erschöpfung, Kopfschmerzen, Gehirnnebel, Reizbarkeit und Magen-Darm-Beschwerden sind nur ein paar auf dieser Liste. Das passiert, weil der Körper sich an die geringeren Serotonin-und Dopaminwerte anpasst. Das eigene Wohlbefinden und der Energiehaushalt werden sich erst wieder verbessern nachdem der Körper sich an diesen Zustand gewöhnt hat, was durchaus eine gewisse Zeit dauern kann.

 

Allein die Tatsache, dass unser Körper so auf einen Verzicht reagiert ist ein Anzeichen dafür, dass Zucker gesundheitsschädlich sein kann. Die wohl bekannteste Krankheit, die in Verbindung zu Zucker steht, ist Diabetes. Doch auch abgesehen von dieser chronischen Erkrankung, auf die später noch eingegangen wird, kann der Verzehr von Zucker erhebliche Folgen auf den Körper haben. Um das zu verdeutlichen, ist hier ein kleiner Überblick:

 

•Gewichtszunahme

•Karies

•Müdigkeit und Energielosigkeit

•Nervosität und Konzentrationsschwäche

•Schlafstörungen

•Depressionen

•Magen-und Darmprobleme (Störung der Darmflora, was unter Anderem Mundgeruch und Blähungen verursacht)

•Bluthochdruck

•Haarausfall und Hauterkrankungen (Pickel, Rötungen, Rosacea und v.m)

•Pilzbefall 

 

Diese 10 Punkte veranschaulichen, dass Zucker nicht nur einen negativen Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden hat, sondern auch auf unser psychisches, welches in diesem Zusammenhang oft nicht in Betracht gezogen wird von den Konsumenten.

 


 Was passiert bei der Ankunft von Zucker im Blut?

Zucker löst bei seiner Ankunft im Blut die Produktion einer großen Menge Insulin aus.

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den Zucker sowohl aus der Nahrung als auch aus dem Blut entfernt und ihn an die Zellen der verschiedenen Organe verteilt. Kurz gesagt, das Hormon ist für die Versorgung der Zellen mit Energie und die Regulation des Blutzuckerspiegels zuständig.

Wenn wir allerdings immer wieder Zucker zu uns nehmen, dann verursacht das einen chronisch erhöhten Insulinspiegel und es kann zu einer Insulinresistenz kommen. Das bedeutet, dass das Insulin an den Organzellen nur gering wirkt, obwohl genügend im Körper vorhanden ist. Dadurch kann der Zucker aber nicht in die Zellen aufgenommen werden und bleibt im Blut. Da die Körperzellen nur noch schwach auf das Insulin reagieren, produziert die Bauchspeicheldrüse aber immer mehr Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu senken.
Diese Überproduktion führt jedoch dazu, dass die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion zuständig sind, immer mehr erschöpfen, sodass sie nicht mehr genügend Insulin herstellen können. Jetzt gelangt dazu noch zu wenig Insulin ins Blut und es kommt zu einem Insulinmangel.

 

Diese zwei Vorgänge sind bei einem Typ-2 Diabetes gestört. Zwar gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Auftreten dieser Erkrankung begünstigt, allerdings gehört zu dieser Reihe auch ein ungesunder Lebensstil und eine falsche, zuckerhaltige und fettreiche Ernährung. 

Was für Folgen kann Diabetes Typ-2 mit sich bringen?

Einerhöhter Insulinspiegel wirkt entzündungsfördernd und ist dadurch eine Ursache für die Beschleunigung anderer chronischer Erkrankungen. Zum Beispiel führt die erhöhte Insulinkonzentration im Blut zu einem Insulinmangel im Gehirn, von dem man vermutet, dass er Alzheimer-Demenz und allgemeine Vergesslichkeit fördert. Außerdem ist zu beobachten, dass Patienten mit Diabetes Typ-2 vermehrt an Bluthochdruck leiden. Rund 80% sind davon betroffen. Ein erhöhter Blutdruck bringt nochmal ganz andere Risiken mit sich, da dieser Organschäden hervorrufen kann. Er kann die Verkalkung der Herzgefäße fördern (Arteriosklerose), was wiederrum Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen verursacht. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Herzinfarkt kommen. Nicht weniger schlimm sind die Durchblutungsstörungen, die Bluthochdruck im Gehirn auslöst, da er nicht nur die Hirnleistung an sich beeinträchtigt, sondern auch der Grund für Schlaganfälle sein kann.
Zudem begünstigt Bluthochdruck Durchblutungsstörungen in den Augen und wirkt sich mit der Zeit auf die Nierenfunktion aus.


Was bedeutet das für uns?

Wie ihr also seht hat es Zucker ganz schön in sich, vor allem dann, wenn er im Übermaß verzehrt wird. Da es aber kaum möglich ist komplett auf ihn zu verzichten ist eine bewusste Konsumierung oder gar eine Reduzierung schon ein großer Fortschritt, womit man seinem Körper und Geist langfristig etwas Gutes tut. Wenn man sich im Allgemeinen gesund ernährt und viel bewegt, dann ist der ein oder andere Schokoriegel auch kein Weltuntergang. Genauso gilt das, wenn man sich im Alltag clean ernährt und sich ab und an einen „Cheat Day“ gönnt. Denn durch Clean Eating nimmt man gar keinen zugesetzten Zucker zu sich und beugt damit erhebliche physische, aber auch psychische Krankheiten vor. 


Wenn sich das für dich wie eine unmögliche Aufgabe anhört, wie wär’s dann wenn du dich langsam an einen Zuckerverzicht herantastest und Schritt für Schritt kleine Veränderungen in deinen Alltag einbaust? So würdest du deinen Körper nicht radikal überfordern und das Rückfallrisiko zu süßen Heißhungerattacken wäre auch nicht so groß. Probiere es aus und schaue, wie sich dein Körper und dein Wohlbefinden verändert. Und pass' vor allem in stressigen Zeiten darauf auf nicht zu viel zum Zucker zu greifen!